Wrackinnere

Das Wrackinnere ist eigentlich nur ein leerer Raum mit ein paar Kisten und Fässern unter der Treppe zum Versunkenen Wrack. Aber wenn man die Fässer aus dem Weg schlägt offenbart sich ein weiterer Raum, in dem nichts außer eine riesige Muschel ist.

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Tatsächlich hat Zhalia sich nicht verhört. Sie mustert den Innenteil und in einer Ecke des Schiffsrumpfes entdeckt sie ein gefesseltes Mädchen, Zhalia schätzt sie auf vierzehn bis sechzehn Jahre, mit leuchtend roten, langen Haaren, grüner Schwanzflosse und einem hell violetten, muschelförmigen Oberteil. In Ihrem Mund hat sie eine Art Knebel und ihre Hände sind an eine der Kisten gefesselt, was sie immobilisiert.

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Nachdem Roxas auch im Wrackinneren angekommen ist, bemerkt er das Mädchen. Warum kommt sie mir so bekannt vor? Ich habe sie doch noch nie gesehen... Ich kenne sie nicht einmal. Er blickt zu Zhalia und schwimmt dann langsam auf das gefesselte Mädchen zu.

Zhalia schwimmt ebenfalls näher und entknotet dem Mädchen das Tuch um ihren Mund, entfernt ihr also den Knebel.
Sie dankt Zhalia und stellt sich ein wenig schüchtern vor: ''Mein Name ist Arielle. Wirklich vielen Dank, ich weiß nicht, was passiert wäre, wenn ihr...'' Erst jetzt mustert sie ihre beiden Gegenüber richtig und als sie zu Roxas schaut, blickt sie schief drein und fragt verdutzt: ''...Sora?''

Sora...? N...Nein. Ich bin Roxas. Er ist etwas geschockt. Warum vergleichen mich ständig alle mit Sora... Er schaut zu Arielle. Weißt du, wer dir das angetan hat? Er schaut nochmals zu Zhalia und dann wieder zu Arielle.

''Wirklich? Komisch, du hast genau die selben, wunderschönen blauen Augen! Aber zu deiner Frage.. Ich fange am besten vorne an.. Als ich heute auf meiner täglichen Schwimmroute war, kam ich bei einer seltsamen Grotte vorbei. Aus der Grotte kamen zwei Stimmen, die eine eine Frauen-, die andere eine Männerstimme. Das hat natürlich meine Neugier geweckt, sodass ich meine Route unterbrach und gelauscht hab. Sie besprachen etwas von einem Juwel und einer unsagbaren Macht für irgendetwas.. Aber ich konnte nicht mehr hören was, weil mich plötzlich irgendetwas glitschiges weggezerrt hat. Aus Angst hab ich meine Augen geschlossen und erst wieder geöffnet, als dieses glitschige Etwas weg war. Wiedergefunden habe ich mich dann hier, gefesselt in diesem alten, morschen Ding..'', erklärt Arielle und aufmerksam hört Zhalia zu. ''Hm.. Glitschige Dinger, sagst du?'', fragt sie und Arielle nickt zustimmend. ''Waren es vielleicht eine Art Aale oder derartige Fische?'', fährt Zhalia fort, doch Arielle zuckt nur unwissend mit den Schultern. ''Ich weiß es nicht, ich hab es nicht gesehen. Tut mir Leid..'', meint sie ein wenig beschämt. ''Schon okay, du kannst ja auch nichts dafür'', erwidert Zhalia und denkt einen Moment nach. ''Was war das wohl für ein Juwel? Und was für eine Macht soll es beinhalten? Etwa ein dritter Kristall..?''

Könnte es sein? Ein dritter Kristall... Das könnte durchaus sein. Ein Kristall der Gleichgewicht bringt... Doch wir können uns nicht auf diese Theorie verlassen... Wir haben nunmal keine Beweise. Er lehnt sich gegen die Wand des Wracks. Aber was könnte es sonst sein...

''Und was werdet ihr jetzt machen?'', fragt Arielle neugierig. Bevor Zhalia antwortet, schaut sie zu Roxas hinüber. ''Ich denke wir werden uns wohl auf den Weg zu dieser Grotte machen. Könntest du uns den Weg dorthin zeigen?'', bittet sie das Mädchen und fügt daraufhin noch hinzu: ''Selbstverständlich nur, wenn du auch damit einverstanden bist, Roxas.'' Zustimmend nickt Arielle und schwimmt bereits zum Wrackausgang, wartet dort jedoch, bis sie weiterschwimmt, geduldig auf die Antwort von Roxas.

Klar? Warum nicht? Roxas schwimmt ebenfals zum Wrackausgang, wartet jedoch noch bis er rausgeht. Ich frage mich, wohin das wohl wieder führt...

''Nalos!'', drängt Arielle. ''Dann lasst uns gehen! Nun kommt schon!'' Sie nimmt Zhalia aufgeregt, wie ein kleines Kind an Weihnachten, am Arm und zieht sie hinter sich her. Zhalia wirft Roxas noch einen leicht irritierten Blick zu, folgt Arielle daraufhin trotzdem. Sie ruft Roxas zwar noch hinterher, dass er sich beeilen soll, doch im Kopf schwirren ihr gerade einige Gedanken umher. ''Wieso hat sie es auf einmal so eilig? Irgendwie.. Nunja egal.''

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Roxas folgt den beiden.

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Der Weg brachte Zhalia Zeit zum Nachdenken. Was sollte das mit dem Juwel? Was hat diese Ursula damit vor? Wieso hat sie die Vorkehrungen getroffen und sich als Arielle ausgegeben, um sie und Roxas in eine derartige Falle zu locken? Und vorallem, woher wusste sie das? Wer hat ihr das Wissen dazu vermittelt? ''Es ist schon seltsam und wohl kaum ein Zufall, dass wir gerade in diesem Moment hier herkamen, indem Ursula sich hier vorbereitet hat.. Aber gut, ich sollte mich auf die Suche nach einer Art Zugang zu einem weiteren Gebiet oder derartigem konzentrieren..''

Zhalia räumt alles beiseite, was sie im Wrack vorfindet, einige wenigen Kisten, Fässer und morsche Bretter, die ebenso wie einige andere Dinge herumliegen. Doch hinter nichts findet sich etwas, das sie weiterbringt. Eins bleibt jedoch, was Zhalia noch nicht untersucht hat. Sie schwimmt auf die letzte Stelle zu, und schiebt das einzig Verbleibende zur Seite, versucht es zumindest, selbst wenn sie sich einige Male einen Holzsplitter in den Finger jagt, aber wirklich bewegen tut sich nichts.
Sie zieht sich die Splitter kurzerhand aus der Hand und ignoriert das bisschen Blut, bevor sie sich wieder gegen das große Holzstück stemmt, um es aus dem Weg zu schaffen, welches letztendlich nachgibt und, wenn auch nur Stück für Stück, Zentimeter für Zentimeter, zur Seite weicht.
Es zeigt sich ein Spalt, der anscheinend nach draußen führt. Sie schiebt weiter, als sie von irgendetwas spitzes am Rücken getroffen wird. Sie dreht sich erschrocken um und sieht vor sich ein großes, offenes Maul mit gleich mehreren Reihen spitzer Zähne.
Bevor Zhalia es selbst registriert, hat sie eine Klinge aus Eis in der Hand, mit dem den Hai zurückdrängt, der jedoch immer wieder zuschnappt. Nicht ein winziger Anflug von Angst spiegelt sich in Zhalias Augen wieder und nach einigen Drohungen in Form von Hieben, zieht sich der Hai mürrisch zurück. Doch im letzten Moment dreht er noch einmal um und beißt Zhalia, die sich gerade wieder dem Holz zuwenden wollte, in den Arm. Anstatt laut aufzuschreien, beißt Zhalia sich vor Schmerz auf die Lippen, bevor sie sich wieder zusammenreißt und mit ihrer freien Hand einen kleinen Dolch in die Schnauze des Hais rammt, woraufhin dieser von Zhalias Arm ablässt, zurückweicht und gegen die Schiffswand knallt. Das gesamte Schiff schwankt für einen Moment, und das Stück Holz gibt, zu Zhalias Gunsten, durch die Erschütterungen den Weg nach draußen frei, da der andere vom Hai versperrt wird.
Zhalia nutzt die Chance und verschwindet durch die kleine Öffnung nach draußen, wohin ihr der Hai nicht folgen kann, da das Loch in der Wand glücklicherweise zu klein für den großen Fisch ist.

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