Waldstück

Durch die Eisbrocken brach eine Rippe von Shinichi. Da er hier, wenn er hierbleiben würde, erfrieren und sterben würde, steht er mit seinen letzten Kraftreserven auf, und fliegt lange, bis er endlich in einer Gebirgshöhle ankommt. Shinichi wuird bewusstlos..

>>Go to: Gebirgshöhle.

<< Come from - Roxas' Gumi-Jet

Das erste, was Zhalia auffällt sind die Überreste großer Eisbrocken. Sie kann sich nur zu gut daran erinnern, wie er dort lag und sie ohne auch nur mit der Wimper zu zucken die vielen Monstren aus purem Eis auf ihn niedergehen ließ. Doch.. zu ihrem Überraschen liegen die Überbleibsel der Eisklötze nicht, wie sie es in Erinnerung hatte, sondern als ob man sie zur Seite geschoben hätte. ''Er hat sich also befreit, hm'', denkt sie sich und schaut auf sich hinab, dorthin, wo unter Mantel und Pullover der Verband ihrer ziemlich wuchtigen Verletzung, zugefügt durch ihn, den sie vor nicht alzulanger Zeit unter eben jenen Eisbrocken begraben zu haben schien.
Im nächsten Moment dreht sie sich um, um nach Roxas zu sehen, der etwas weiter hinter ihr träge angelaufen kommt. ''Na los'', ruft sie ihm zu ''So langsam brauchst du nun auch nicht zu sein oder wartest du auf jemanden? Jemand bestimmtes vielleicht?''

>> Come from: Roxas Gumi-Jet

Nein... Ich denke nur über die sachen nach...

Roxas geht weiter und bemerkt den riesigen Eis"klotz".

Ich dachte der ganze Schnee und das Eis wäre weg...?

''Dürfte ich wissen, welche Sachen?'', fragt Zhalia, wobei sie ihre Hand hochhebt und eine Schneeflocke auf ihrer Fingerspitze landet.
Sie schaut auf und sieht dabei die kleinen, weißen Flocken, die wie weicher Flaum auf die Erde herbtaumeln und immer mehr und mehr werden.
''Was für ein Zufall'', denkt Zhalia sich ''Dass es gerade jetzt wieder anfängt zu schneien.''

Schnee... Schon wieder...

Roxas schaut noch einmal auf den Anhänger.

Ich denke über die sachen nach...

''Hm.'' Langsam nimmt Zhalia ihre Hand wieder runter und geht weiter. Währenddessen spürt sie, wie der kühle Schnee auf ihrem Gesicht landet und in windeseile schmilzt. Sie genießt die - wenn auch nur geringe - Kälte, die die kleinen Eiskristalle mitsich bringen.
''Sagmal, was wollen wir eigentlich als nächstes tun?'', fragt sie, dreht sie sich beim laufen um und schaut zu Roxas.

Weiß nicht...

Roxas schaut in den Himmel.

Hast du irgendwas vor? Wir könnten ja auch nochmal Merlin besuhcen...

''Keine schlecht Idee'', findet Zhalia, dreht sich wieder um und läuft für eine Zeit still weiter, über verschiedene Sachen nachdenkend, während der Schnee immer stärker fällt und es immer kühler wird, was Zhalia aber keineswegs stört, ganz im Gegenteil: sie findet es angenehm. Zhalia mochte Kälte und alles damit verbundene schon immer, seit sie ein kleines Kind war, tobte sie jedes Mal wen Schnee lag in diesem umher und das meistens ohne Jacke. Doch sie wurde seltsamerweise nie krank.
Bis sich eines Tages an einem kühlen Abend in ihrem vierten Lebensjahr alles änderte.

Roxas folgt Zhalia.

So langsam wirds kälter... Wieso hab ich nur keine Jacke mitgenommen...

Doch Roxas lässt sich nichts anmerken und geht einfach weiter.

''Hier nimm.'' Unaufgefordert hält Zhalia Roxas ihren Mantel hin.
''Er dürfte zwar etwas zu groß sein aber immerhin hält er dich warm. Und wegen mir brauchst du dir keine Sorgen machen, mir macht die Kälte nichts aus.''

Nein, geht shcon.

Roxas nimmt etwas aus seiner Hosentasche aber geht weiter.

Will uns jemand etwas mit dem Anhänger und den papierfetzen mitteilen?...

Trotzdem hängt Zhalia Roxas den Mantel über die Schulter. ''Wenn du dich nicht erkälten willst, nimmst du ihn lieber. Es ist nur zu deinem Vorteil.''
Im nächsten Moment ist Zhalia wieder vier-fünf Schritte von ihm entfernt und stapft in ihrem saphirblauen Pullover durch den mittlerweile knapp 1o Zentimeter hohen Schnee, während von oben immer mehr nachkommt. Unaufhörlich rieselt es von oben auf den Boden und dieser füllt sich immer weiter.
Die umliegenden Büsche sind mittlerweile fast alle von dem weißen Puder bedeckt und auch Zhalia wischt sich mit der Zeit immer mal wieder Schnee aus dem Gesicht der sich frech auf ihrem Gesicht absetzt und sie schließlich doch ein wenig stört, sosehr Zhalia den weißen Flaum auch mag.

Wenn sie es meint...

Roxas folgt Zhalia weiter und muss wieder an die Gegenstäde denken. Als sire jedoch beim Herrenhaus ankommen bleibt er stehen und guckt auf das linke obere Fenster.

Naminé..?

''Hm?'' Zhalia bleibt ebenfalls stehen, da sie Roxas Schritte nicht mehr hörte und somit erkannte, dass er stehen blieb.
''Ist etwas?'', fragt sie Roxas, der gebannt auf das große verschneite Gebäude starrte, dass vor ihnen liegt.
Ja, das Herrenhaus ist ein prächtiges Haus, doch es soll seit vielen Jahren leerstehen, so erzählt man.
Doch Zhalia vermutet im alten Herrenhaus mehr, als ein einfaches, unbewohntes Gebäude. Vielmehr eine geheimnisbeinhaltende, große Villa, die viele Mysterien beherbergt und vielleicht auch ein paar interessante Bücher. Zu gerne wäre sie mal durch das nicht gerade klein-geratene Tor gegangen, hätte sich alles einmal genauer angeschaut.. Doch das blieb ihr verwehrt, denn immer wenn sie bei ihren Spaziergängen hierher kam, war das Tor verschlossen, verschlossen mit einem so großen Schloss, dass Zhalia nicht hätte glauben können, dass es einen dazugehörigen Schlüssel gegeben hat.

Nein... nichts.

Roxas dreht sich vom Herrenhaus weg und geht weiter.

Wie gern würde ich dort nochmal rein...

Ein Mal blickt Zhalia noch zum Herrenhaus, vielleicht würde sie ja etwas ungewöhnliches entdecken. Doch das einzige was sie sieht, ist ein leicht wehender Vorhang, von dem sie nichts seltsam-ausgehendes hält.
Deshalb wendet sie sich ebenfalls ab und geht ohne irgendwelche großartigen Bedenken weiter, bleibt diesmal jedoch ein Stück hinter Roxas.

Ob sie noch hier ist? Ich denk lieber nicht darüber nach...

Mitlerweile liegt schon 15 cm Schnee.

Sollten wir nicht langsam zurück? Der Schnee vergräbt uns sonst noch...

''Ja.. Ja, ok'', antwortet Zhalia abwesend und schlägt gemächlich den Weg zurück zum Jet ein. Sie schaut noch einmal in der Umgebung umher, schließt die Augen und versucht das was um sie herum ist wahrzunehmen.
Doch viel ist da nicht. Nur das leise Rauschen des kühlen Windes, dass mit dem neuen Schnee kam.

Also du kannst gerne nochwas bleiben...

Roxas geht immer weiter geradeaus auf den Jet zu.

>> Go to: RoXas Gumi-Jet

Zhalia nutzt die Zeit und verweilt noch ein wenig in dem stillen Wald, setzt sich in den Schnee, lehnt sich dabei gegen einen Baum und träumt gemütlich vor sich hin, ohne sich in irgendeiner Weise von irgendjemandem oder irgendetwas stören zu lassen, während es immer weiter schneit und der Neuschnee mit der Zeit Zhalias Stiefel sowie Hose, aber auch Hände für kurze Zeit einhüllt, dann aber durch ihre Körperwärme schmilzt.

Während Zhalia so dahockt, sammelt sie die Schneeflocken über ihrer Hand, drückt diese fest zusammen, macht daraus ein eisartiges Material und formt verschiedene Formen. Zuerst einen Ball, dann einen kleinen Baum, ein Kristall, gefolgt von einem kleinen Schwert und schlussendlich eine kleine Figur einer Frau, die Zhalia verblüffend ähnlich sieht, aber nicht sie ist.
Eine Weile schaut Zhalia die kleine Eisskulptur an, als sie kurz blinzelt und dann wieder hinschaut, fängt die Figur plötzlich an mit Zhalia zu kommunizieren: ''Zhalia'', sagt sie, ''du sollst es jetzt endlich erfahren, spreche nur folgende Worte aus: Watashi wa kokoro o hiraite kudasai.''
''Watashi wa.. kokoro o hira..ite kudasai?'', wiederholt sie verwundert und traut ihren Augen kaum. Anstatt wie zuvor auf ihrer Hand die kleine Figur schweben zu haben, steht nun eine Frau vor ihr, die genauso aussieht wie zuvor die Skulptur. Ihr langes, violettes Haar fällt sanft auf ihre Schulter und ihr Körper ist von einem schneeweißen Mantel umhüllt. Erschrocken und verwundert zugleich steht Zhalia schnell auf. Die Frau tritt einen Schritt näher an sie heran, schaut ihr mit ihren ultramarinblauen Augen tief in Zhalias und im nächsten Moment umarmt sie sie.
Fassunglos steht Zhalia da, sie versteht die Welt nicht mehr, und noch viel weniger als die Frau erneut anfängt, zu sprechen: ''Es ist lang her, mein Kind. Viel zu lange her.. Aber schlussendlich habe ich es doch einmal geschafft, und deshalb bin ich so schnell es ging hergekommen.''
Sie tritt einen Schritt zurück und spricht weiter: ''Es ist wirklich schade, dass du mich nicht erkennst. Auch wenn es ganze 17 Jahre her -''
''Wa.. was?'', unterbricht Zhalia sie ''17 Jahre? Aber..''
''Ja Zhalia'', fährt die Frau fort ''Ich bin deine Mutter, Minoru Katsumi. Es mag für dich-'' - ''Nein!'', schreit Zhalia auf und Tränen beginnen über ihr Gesicht zu rinnen ''Du.. du hast mich damals alleine gelassen, mich quasi ausgesetzt! Wie kannst du es nach 17 langen Jahren wagen, dich blicken zu lassen?! Ich habe geglaubt, du seist tot!''
''Aber Zhalia..'' versuchte ihre Mutter sie zu beruhigen ''Nein'', schreit Zhalia erneut ''Dafür, dass du mich damals mir selbst überlassen hast, gibt es keine Entschuldigung, versuch es erst garnicht!'' - ''Zhalia! Sie mich an!'', schreit Minoru und packt Zhalia an ihrer Schulter damit sie ihr ins Gesicht sieht ''Denkst du, ich hab das damals freiwillig gemacht? Ich hatte keine andere Wahl! Ich hab alles mögliche gemacht, um mit dir in Kontakt zu treten, dir zu helfen! Nur weil du zu naiv bist, damit dir sowas nicht auffällt..'' In diesem Moment schallt ein Seufzer durch den Wald ''Zhalia. Du bist eine Katsumi und egal was du machst, du wirst immer eine bleiben. Es ist kein Zufall, dass du jetzt noch lebst, verstehst du? Wäre ich damals nicht gegangen, wärst du wahrscheinlich..'' Sie macht eine kurze Pause und redet dann weiter: ''Was ich dir sagen will..'' Plötzlich schaut Minoru erschrocken nach oben. ''Nein, nicht jetzt..'' Sie schaut Zhalia wieder ins Gesicht. ''Zhalia, ich habe keine Zeit mehr. Nimm das hier, und trage es immer bei dir, verstanden?'' Mit diesen Worten holt sie etwas aus ihrer Tasche, drückt es Zhalia fest in die Hand und löst sich im nächsten Moment in feinste Eiskristalle auf, die vom Wind in kürzester Zeit wegetragen werden.

Fassungslos und mit halboffenem Mund blickt Zhalia den 'Überresten' ihrer Mutter hinterher, während der Wind ihr immer wieder Haarsträhnen ins Gesicht weht. ''17.. lange.. Jahre'', sagt sie leise und eine letzte Träne läuft ihre Wange entlang. Ihr nächster Blick wendet sich zu dem Etwas, dass ihre Mutter ihr gab, bevor sie vorhin verschwand. Es ist ein bläulicher Kristall in Form einer wunderschönen und doch einfachen Träne. Als Zhalia ihn gegen das mäßige Licht dass durch den fallenden Schnee deutlich verringert wird, hält, leuchtet er in allen erdenkbaren Blautönen. Einen Moment bewundert sie die vielen Farben die von ihrem Geschenk ausgehen, verstaut den bildhübschen Stein dann aber vorsichtig in ihrer Hosentasche, wendet sich ab und geht langsam zurück zum Jet.

>> Go to - Roxas' Gumi-Jet

<< Come from - Roxas' Gumi-Jet

Gemächlich und fast stolzierend schreitet Zhalia über das grüne Gras des Waldbodens. Als sie das letzte Mal hier war, war es noch weiß und verschneit und alles hatte diesen mysteriösen Glanz, verursacht durch die Sonnenstrahlen, die auf den weichen Schnee fielen. Jetzt wird alles von saftigen Grün- und Brauntönen überwuchtert, die Pflanzen wachsen wieder und die Bäume erneuern langsam ihr dichtes Blätterdach. Auf einem dicken Ast sieht Zhalia ein kleines Eichhörnchen entlang klettern und setzt ihren Weg fort, bis sie an einer bestimmten Stelle stehen bleibt, die Augen schließt, den Kopf in die Höhe streckt und es genießt, dass sie von den frischen Frühlingsbriesen förmlich umfasst wird.

Nach einem tiefen, eingeatmeten Zug der Frühlingsluft beschließt Zhalia, noch ein wenig zu trainieren, bevor sie zurück geht. Sie sucht sich einen der vielen Bäume aus und beginnt damit, ihn mit einfachen Schwertschlägen und Hieben zu bearbeiten. Locker aus dem Handgelenk schwingt sie Tsumetai Kaze mit der rechten Hand und schlägt den Stamm abwechselnd mit der flachen, stumpfen und scharfen Seite.

Eine knappe halbe Stunde später ist der untere Teil des Baumstammes soweit zurecht gestutzt, dass der Baum nun jeden Moment umfallen könnte. ''Mal schauen, was das Tränenmal so alles kann'', lächelt Zhalia und rammt ihr Schwert in den Boden, um beide Hände frei zu haben. Instinktiv ruft sie ''Tōketsu!'' und die Umrisse des Zeichens auf ihrer Hand aufleuchten, das Mal ist aktiviert.
Nun rast Zhalia mit einer höllischen Geschwindigkeit und ausgestreckten Armen den Baum hoch, der nun tatsächlich langsam beginnt, umzukippen. Mit einem Eisschleier der sich um ihre Hände gebildet hat und hinter sich eine glitzernde Spur herzieht, sprintet sie bis zur höchsten Stelle des Baumes und springt ab. Wie eine Wilde hüpft sie zwischen den Ästen hin und her und bahnt sich einen Weg durch das Baummeer, der fast durch den kompletten Wald führt. Dort, wo sie etwas berührt hat, sei es mit Fuß oder Hand, bleiben eingefrorene Stellen, überzogen mit einer dünnen Einschicht, die durch die Sonneneinstrahlung durch das Blätterdach glitzern, über.